Partielle Sonnenfinsternis - Für deutsches Stromnetz kein Problem
Am 20. März 2015 lohnt sich ein Blick in den Himmel. In dem Zeitraum zwischen 9:30 Uhr und 12:00 Uhr schiebt sich der Mond vor die Sonne und wirft einen Schatten auf die Erde. In Deutschland ist die Sonne allerdings nur teilweise verdeckt. Manche Medien befürchten, dass diese 80-prozentige Sonnenfinsternis durch die daraus resultierende Reduktion der Strahlungsleistung einen Kollaps der deutschen Stromnetze zur Folge hat. Experten halten dies aber für sehr unwahrscheinlich. Wenn der Himmel an diesem Tag wolkenlos ist, wird die erzeugte Solarleistung gegen 10:45 Uhr von rund 17,5 Gigawatt auf etwa 6,2 Gigawatt fallen. Bis 12 Uhr steigt die Leistung dann wieder auf knapp 25 Gigawatt. Ein Problem für die Stabilität der Stromnetze sollte das laut einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin allerdings nicht sein. Die Auswirkungen der Sonnenfinsternis sind den Netzbetreibern gut bekannt und es gibt ausreichend Ersatzleistung und Regelungsstrategien. Völlig nebensächlich wird das Naturereignis für die Stromerzeugung, wenn der Himmel bewölkt ist. Dann sinkt die Erzeugungsleistung aus Solaranlagen in der Finsternis nur um 1,7 Gigawatt und steigt danach um höchstens 2,9 Gigawatt an. Dennoch rät die Studie den Kraftwerksbetreibern dazu, die Erzeugungsprognosen für Solarstrom am 20. März in ihren Planungen zu berücksichtigen. Sonnenfinsternisse sind zwar seltene Ereignisse. Die nächste im Jahr 2021 wird einen viel schwächeren Schatten auf Deutschland werfen, und die nächste totale Sonnenfinsternis tritt erst im Jahr 2081 auf – und dann auch nur im Südwesten Deutschlands.